Um wirklich aussagekräftige Conversational Interfaces, wie Chatbots oder Sprachassistenten entwickeln zu können, müssen sie von den Menschen beeinflusst werden, die die Kunden und die Anwendungsfälle am besten verstehen. Dieser Maßgabe folgen wir in allen unseren Projekten, in denen es darum geht, mit Hilfe eines Conversational Interfaces die Kommunikation in Unternehmen zu verbessern oder Prozesse zu automatisieren. Nur wenn bis ins allerletzte Detail verstanden wird, welche Aufgabe ein Chatbot erfüllen, welche Sprache er sprechen und welche Daten er beziehen soll, kann eine zufriedenstellende User Experience mit dem Chatbot garantiert werden.
Klingt alles ganz schön kompliziert? Das dachte sich auch unser Praktikant Hanif aus Berlin, für den ich mir überlegt hatte, er solle in zwei Wochen einen Chatbot für den Einsatz in seiner Schule entwickeln. Schließlich ist er als Schüler der 8. Klasse in diesem Anwendungsgebiet ein absoluter Experte. Dass er bereits nach fünf Tagen und wenigen Stunden Einarbeitung in die Plattform Twyla einen mehr als vorzeigbaren Bot entwickeln konnte und was er noch so bei uns gelernt hat, erzählt er Euch aber am besten selbst ...
Chatbots "easy" bauen für die Schule
"Hi, ich bin Hanif und bin 13 Jahre alt. Ich bin in Finnland geboren, aber meine Eltern kommen beide aus Indonesien. Ich gehe auf das Goethe-Gymnasium Lichterfelde in Berlin. Zum Praktikum bei der T-Systems MMS in Dresden bin ich gekommen, da ich bei der FirstLegoLeague teilgenommen habe und die MMS dort Flyer über Schülerpraktika ausgeteilt hat. Meine Eltern und ich fanden das eine super Idee. Ich war also vom 02.07.2018 bis 13.07.2018 als Schülerpraktikant in Dresden und habe 10 Tage im Team Social Business Technology verbracht.
Am ersten Tag wurde ich und vier andere Praktikanten willkommen geheißen und zu unserem Paten hingebracht. Ich war im Haus 7 im Raum 10 in der 3. Etage. Die Räume sind nach modernen Konzepten gestaltet und echt sehr gemütlich und cool. Es gibt eine Küche mit vielen Getränken und eine Kaffeemaschine. Das Thema, mit dem sich das Team hier beschäftigt heißt "Digital Workplace". Ich sollte mich aber mit Chatbots beschäftigen, die auch zum Digital Workplace gehören. Hier im Team gibt es Entwickler, Berater, Projektleiter und auch viele Studenten.
In den ersten Tagen habe ich erstmal recherchiert was Chatbots überhaupt sind, da ich vorher noch nie davon gehört hatte. Danach habe ich angefangen, ein paar von ihnen zu testen. Ich habe sechs verschiedene Chatbots im Facebook Messenger getestet. Die meisten konnten nur sehr spezifische Fragen beantworten, die für ihr Spezialthema relevant waren. Der Bot von CNN konnte mir nur News zeigen. Bei KAYAK schlägt er Flugtickets oder Hotels vor. Manche haben mich gar nicht verstanden.
Die Idee war jetzt, eine Weiterentwicklung der Vertretungsplan-App, die es an meiner Schule schon gibt, zu einem Goethe-Chatbot umzusetzen. Er heißt Goethe, weil meine Schule Goethe-Gymnasium heißt. Also habe ich erstmal Ideen gesammelt, wie man einen Chatbot in der Schule nutzen könnte und welchen Nutzen das hat. Das heißt dann Use Case oder Anwendungsfall. Ich habe insgesamt fünfzehn Ideen gesammelt: eine davon war, dass der Bot den Schüler oder Lehrer benachrichtigen kann, wenn es in der Cafeteria kein Brötchen mehr gibt. Eine andere, dass der Bot weiß, wann der Schulbus kommt oder wenn er sich verspätet.
Danach haben wir eine Architekturskizze erstellt und ich habe mir überlegt, wer und über welche Kanäle mit dem Chatbot kommuniziert werden soll. Die Architekturskizze soll also darstellen wie der Chatbot insgesamt für die Schule funktionieren könnte und was er dafür braucht. Der Chatbot braucht ja auch viele Daten, weswegen er Zugriff auf die Datenbanken der Schule haben muss.
Am Freitag in der ersten Woche habe ich dann angefangen einen Chatbot zu entwickeln. Das habe ich mit dem Programm Twyla gemacht, das gar nicht schwer zu verstehen war. Man muss dort immer festlegen, auf welchen bestimmten Input der Bot eine bestimmte Response geben soll. Ein Input ist zum Beispiel, was der User sagt oder einen Button der er anklickt.
Die Programmierung des Chatbots mit Twyla war easy, aber ich musste in der zweite Woche noch sehr lange daran arbeiten. Der Gesprächsverlauf erstellt sich ja nicht automatisch, sondern musste manuell eingepflegt werden, weil wir ohne Datenbasis arbeiteten. Deswegen dauerte es etwas länger. Cool ist aber, dass man den Chatbot parallel testen kann und man auch schnell kleine Fortschritte macht. Im Vergleich zur Vertretungsplan-App, die nur passiv ist und man als Schüler immer wieder nach Aktualisierungen suchen muss, kann der Goethe Chatbot auch aktiv benachrichtigen und ist mit seinen Anwendungsfällen ein Mehrwert für Schüler, Eltern und Lehrer. Eine umgesetzte Idee war noch, dass Goethe alle Kontaktdaten der Schule und der Lehrer kennt oder dass man mit ihm auch ein Quiz zu verschiedenen Schulfächern machen kann. In der zweiten Woche habe ich dann noch eine eigene HTML-Website programmiert, in der mein Goethe-Chatbot eingebunden ist. Die Website sieht so ähnlich aus wie die von meiner Schule.
Der Bot würde an meiner Schule wahrscheinlich gut ankommen und besonders die Schüler würden sich freuen. Aber ob die Lehrer und die Schulleitung sowas einsetzen wollen, weiß ich nicht. Mir hat das Entwickeln des Chatbots während meines Praktikum bei der MMS jedenfalls am meisten Spaß gemacht. Der Vortrag über mein Praktikum, den ich den Kollegen und anderen Praktikanten vorgestellt habe, war OK. Im Praktikum hab ich nämlich nicht nur gelernt Chatbots zu entwickeln, sondern auch wie man eine gute Präsentation macht und einen solchen Blogbeitrag hier schreibt."
Ihr wollt auch ein Schülerpraktikum bei der T-Systems Multimedia Solutions machen oder sucht nach einem coolen Arbeitgeber für Eure Ausbildung oder Euer Studium? Hier erfahrt ihr mehr!
Kommentare
Hallo ihr beiden,
Hallo ihr beiden,
toll, was ihr gemacht habt! Das klingt echt super spannend, und hätte mir, als ich auch Praktika machen durfte, auch super gefallen. Klasse :)
Und wer weiß, vielleicht kannst du, Hanif, es ja auch bei deiner Schule umsetzen. Ich fände es auf jeden Fall richtig toll.
Alles Gute euch beiden und LG
Patricia
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