Bereits zum dritten Mal bot die von allfacebook.de organisierte Konferenz ein vielfältiges Programm rund um Facebook-Marketingthemen im Hotel Berlin Berlin. In zwei parallelen Tracks teilten über 25 Speaker in insgesamt 19 Sessions ihr Wissen mit den interessierten Konferenzteilnehmern. Ich war das erste Mal dabei und habe zu einigen Talks ein paar Insights zusammengefasst.
Goodbye Google
Die Eröffnungs-Keynote hielt Curt Simon Harlinghausen von Akom360, der einen Ausblick auf die kommenden Entwicklungen von Facebook gab. Ein zentrales Thema werden dem Social-Media-Experten zufolge Apps werden. Der Launch der Cloud-Application-Plattform „Parse“ oder die Möglichkeit per Applink direkt zwischen zwei Apps hin und her zu springen sind nur zwei Anzeichen für dieses Trendthema. Die Akquisition von Atlas, einem Anbieter von Ad-Servern, sowie der verstärkte Ausbau des PDM-Programms, Facebooks Partnerprogramm für besondere Entwickler von Marketing-Apps, lassen zudem darauf schließen, dass Facebook einen noch stärkeren Fokus auf das Thema (plattformübergreifendes) Advertising legen wird. Damit ist der blaue Riese aus Palo Alto in der Lage über kurz oder lang ein eigenes Werbenetzwerk à la Google AdSense aufzubauen.
Custom & Lookalike Audiences
Einen Ansatz, das Targeting von Facebook-Werbeanzeigen zu optimieren, stellte Thomas Hutter mit den Custom & Lookalike Audiences vor. Dabei werden gehashte (anonymisiert und verschlüsset) Daten mit ebenfalls gehashten Daten aus Facebook gematcht, um die Zielgruppe für eine Werbekampagne weiter zuspitzen zu können. Dem Werbenden stehen dafür ganz unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung, um seine gewünschte Custom Audience (CA) zu erstellen. Neben Facebooks Nutzer-IDs können E-Mail-Adressen beispielsweise aus MailChimp oder Telefonnummern aus dem CRM genutzt werden. Darüber hinaus kann die CA über Mobile Ad IDs, mobile Apps mit Facebook-SDK oder über die Einbindung eines Retargeting-Pixels auf der Webseite gebildet werden. Die Einsatzmöglichkeiten reichen von Abverkauf und Cross-Selling über Loyalitätsangebote bis hin zur Reaktivierung von Bestandskunden.
Als Pendant zur CA kann mit Lookalike Audience (LAA) eine weitere Zielgruppe definiert werden, die, je nach Konfiguration zwischen 1 und 10 % mit der bisherigen Zielgruppe übereinstimmt. Mit LAA lassen sich sehr gut potenzielle Neukunden ansprechen, die aufgrund der gesetzten Parameter auf Basis der Bestandskunden mit hoher Wahrscheinlich eine ähnliche Affinität zu Services und Produkten aufweisen.
What’s up WhatsApp
Einen interessanten Blick auf die mögliche Kundenansprache über WhatsApp warfen Philipp Thurmann und Klaus Breyer von Brandbuddy. Mit 600.000.000 monatlich aktiven, täglich 1.000.000 neuen Nutzern und 19.000.000.000 Nachrichten pro Tag bringt der von Facebook gekaufte Messanger ein gewaltiges Potenzial mit. Die beiden Jungunternehmer stellten sehr anschaulich verschiedene Cases vor und teilten diese in One-to-one-, One-to-many- und Many-to-many-Kommunikation ein.
Absolut Vodka forderte seine Kunden auf, über WhatsApp bei dem fiktiven Türsteher Sven um Einlass zu exklusiven Partys zu bitten. Es entwickelte sich eine Interaktion mit großer Reichweite.
Als Beispiel eines One-to-many-Cases konnten Kunden von Mediaset Spanien alle Tore über eine Broadcastliste empfangen, nachdem sie das Unternehmen über eine Nummer zu den eigenen Kontakten hinzugefügt hatten.
Über die Integration des WhatsApp-Sharebuttons konnten Nutzer der Webseite Forthewin interessante Inhalte mit ihren Kontakten teilen.
Diese drei Beispiele zeigen andeutungsweise, welche Möglichkeiten der Messaging-Dienst bietet. Insgesamt lassen sich neben Text-, Bild-, Ton- und Videonachrichten auch Gruppen- und Broadcastlisten sowie die Integration eines WhatsApp-Sharebuttons für die Interaktion mit Zielgruppen nutzen. Ich bin gespannt, welche interessanten Anwendungsfälle zukünftig umgesetzt werden.
Grey & Black Hat Marketing
Mein persönliches Highlight der #AFBMC war der Vortrag von Tom Thaler über die nicht ganz legalen Methoden mit Drittsoftware Personendaten aus dem Open Graph von Facebook zu ziehen und diese dann über Custom Audiences für messerscharfes Targeting zu nutzen. Lässt man die Nutzung der Tools mal beiseite, bleiben immer noch umfassende Targeting-Möglichkeiten, die sich über den Open Graph ergeben, nur eben etwas händischer und damit aufwendiger. Da es den Vortrag leider nicht als Download gab, ein netter Tweet von Sven Wiesner:
Alles in allem war es für mich eine gelungene Veranstaltung, bei der man durch das gemischte Programm einen guten Überblick über die aktuelle Materie bekam.
Alle zur Verfügung gestellten Präsentation sind auf Slideshare zu finden, zudem bietet der hashtag #afbmc eine gute Möglichkeit, sich einen Überblick über Insights aus den Sessions zu machen.
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