Ein Social-Business-Ökosystem wartet gerade für die Personalbeschaffer und -entwickler mit zeitgemäßen Möglichkeiten auf, den Kampf um die besten Talente dauerhaft zu gewinnen. Dabei ist es nunmehr möglich, Mitarbeiter nicht mehr nur vom ersten bis zum letzten Arbeitstag zu „managen“, sondern sie vom initialen Kontakt über ihre Stationen im Unternehmen sogar bis in die Zeit nach dem Austritt zu begleiten. Nur wer hier ein Gesamterlebnis (Employer Experience Management) anbietet, wird dauerhaft als moderner und attraktiver Arbeitnehmer wahrgenommen. Diese Wahrnehmung gewinnt neben der eigentlichen Arbeitskraft zunehmend an Bedeutung, da aktive und ehemalige Mitarbeiter die größte Nähe zum Unternehmen haben und somit die Chance, wirkliche Fans oder Botschafter zu werden, sehr groß ist.
Der Lebenszyklus beginnt beispielsweise auf einer Karriereseite des Unternehmens im Social Web, entweder auf dem eigenen Blog oder in den bekannten Social Networks. Interessierten Kandidaten werden dort Einblicke in die Kultur und Arbeitsweise des Unternehmens geboten sowie eventuell sogar bereits der Austausch mit „echten Mitarbeitern“.
Die Zeit zwischen Vertragsunterzeichnung und erstem Arbeitstag bleibt heutzutage oftmals noch ungenutzt, hier kann eine Onboarding Community im externen Bereich des Social Intranets die Zeit sinnvoll gestalten und viele Fragen, die sonst in der kostbaren Arbeitszeit gestellt werden, können bereits beantwortet werden. Zudem bilden sich bereits erste Vernetzungen zwischen „den Neuen“ – diese Gemeinschaften haben erfahrungsgemäß noch lange Bestand und geben Sicherheit.
Mit dem ersten Arbeitstag unterstützen Wikis wie ein „Mitarbeiterstarterpaket“ die ersten Schritte und bringen die neuen Kollegen möglichst schnell produktiv ein. Kollaboratives und informelles Lernen hat schon teilweise Fuß gefasst, dies eingebettet in ein Social Intranet kann den Wissenstransfer beschleunigen und Schulungsaufwände reduzieren. Die Vernetzung untereinander, das Coaching durch Peers, die Mitgliedschaft in Communities des passenden Skilllevels oder Themenschwerpunktes sind nur einige Beispiele, warum gerade HR bei der Planung, Umsetzung und Betreuung eine wesentliche Rolle spielen sollte.
Ein Faktor, der meines Erachtens heute noch völlig unterrepräsentiert ist, ist die Schaffung von und der frühzeitige Anreiz für Alumni-Communities. Allgemein herrscht immer noch die Einstellung vor, man sei nur solange als Mitarbeiter interessant, solange man angestellt ist. Die Potenziale von einer Betreuung über den letzten Arbeitstag hinaus werden nicht ausgeschöpft. In unserer vernetzten und dynamischen Welt dürfen Jobwechsel nicht mehr als Beleidung aufgefasst, sondern als normal akzeptiert werden. In einer aktiven Ehemaligen-Community haben Unternehmen die Chance, langfristig eine Beziehung mit einem ehemaligen Mitarbeiter aufrecht zu erhalten und ihn so weiter als Verbündeten zu pflegen. Nicht nur, dass sich dadurch Effekte für bestehende oder neue Partnerschaften ergeben können, sogar die Rückkehroption wird dabei stetig aufrecht gehalten.
Der Anwendungsfall soll beispielhaft die Vorteile vernetzter Unternehmen im Allgemeinen und der zentralen Bedeutung eines Social Intranets im Speziellen verdeutlichen. Ob nun dieses oder andere Szenarien, alle erfordern ein akzeptiertes und lebendiges Social Intranet, das als Herz pulsiert und den Kommunikations- und Zusammenarbeitsfluss im Organismus Unternehmen sicherstellt.
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